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Samstag, 1. Juni 2019

Sexuelle Gelüste triebhafter Mädchen (1971)





Inhalt:

Jean und Danielle erhalten eines Tages einen Brief von Jeans alten Freund Guillaume de Saint Lambert. Tage später reisen beide zu Guillaume aufs Schloss, da dieser sehr krank ist. Einige Tage später stirbt Guillaume, doch seine Krankheit bleibt Jean ein Rätsel. Nachdem ein weiteres Familienmitglied von Guillaume ermordet wurde, welches sich kurz vor Eintritt des Todes noch in Nizza befunden hat, wird die Sache merkwürdig...

 

Cast:

Pierre Brice - Jean Duprey

Patrizia Viotti - Danielle Duprey

Angela De Leo - Rita Lernod

Mario Carra - Guillaume de Saint Lambert

Alessandro Tedeschi - Professor Berry

 

Regie: Filippo Walter Ratti

Musik: Carlo Savina





Review:

Eines muss direkt mal gesagt werden. Der deutsche Titel ist bitte nicht wörtlich zu nehmen. Wir haben es hier mit einem Giallo / Horrorstreifen zu tun. Die Deutschen haben durch Ihre sexuelle Revolution schon früh erkannt, wie man Kinosäle füllt. Man hat sich damals einige Filme vorgenommen und diese mit eigens gedrehten Sexszenen bereichert (als Beispiel nenne ich mal Gräfin der Lust oder den von mir sehr geschätzten Priester, du sollst nicht ohne Liebe leben. Letzterer erschien immerhin in der Originalfassung bei uns auf VHS). Aber hier scheint man doch einiges mehr verändert zu haben. Alleine das deutscher Kinoposter ist ein schlechter Witz. Eine ganz billige Kommode auf blauen Hintergrund und davor eine junge nackte Frau... oben in der Ecke ist dann der Name Pierre Brice zu lesen. Die deutschen Aushangfotos lassen mir den Rest erahnen, denn von den 18 Aushangfotos sind meines Wissens vier (!!!!) Aushangfotos tatsächlich auch aus dem Film. Die anderen dürften nachgedrehte Sexszenen betreffen und sind somit Schund. Anzumerken ist, das Thomas Danneberg Pierre Brice im Trailer spricht. Möglich das hier auch Pierre Brice zum Sprücheklopfer mutiert.

 

 


Jean und Danielle leben zusammen. Eines Tages bekommt er Post und beschließt aufs Schloss von Guillaume zu fahren. Dort lebt Guillaume mit seiner Frau Rita und dem Doktor. Recht schnell segnet Guillaume das Zeitliche und nun sind nur noch Jean mit Danielle und Rita vor Ort. Ein paar Tage nach Guillaumes Tod, findet Jean eine Frauenleiche im Wald. Die Frau ist nackt und hat Spuren von Krallen an der Brust. Die Polizei steht vor einem Rätsel und auch Jean blickt nicht ganz durch. Als dann Danielle nachts schreckliche Visionen hat ist sich Jean sicher das er bald die Lösung gefunden hat. Anstatt Danielle aber wegzuschicken lässt er sie lieber alleine auf dem Zimmer während er ermittelt. Dann stößt er nachts auf einen geheimen Bunker, doch auch Danielle befindet sich nicht mehr im Zimmer.

 

 


Der Gruselfaktor ist hier nicht sonderlich hoch. Nur die Atmosphäre auf dem Schloss und die mittelalterlichen Gemälde lassen sich hier etwas ins Horrorgenre einordnen. Statt den üblichen Kommissaren oder "einfachen Bürgern" haben wir hier mal etwas anderes zu sehen. Im Vordergrund steht Jean Duprey, ein Mann der Rätsel über alles liebt und den "absurde Situationen" anziehen. Er spielt gerne Privatermittler und nuckelt zuhause auch an seiner Pfeife rum während er scharf nachdenkt. Er hat außerdem beste Beziehungen zu allen Personen. Der Kommissar kennt ihn bereits gut, auch auch Infos von Ärzten kann er sich ohne große Mühe per Telefon besorgen. Den Ermittler bringt Pierre Brice sehr überzeugend rüber und er kann mit seiner Klasse diesen Film richtig aufwerten. Ansonsten sind eher unbekanntere Darsteller am Set versammelt gewesen. 




Kommen wir nun nochmal zum allgemeinen Teil... Der Film ist leider bisher nicht sonderlich passabel veröffentlicht wurden. Die deutsche Fassung lief wohl seit der Kinoaufführung nicht mehr. Veröffentlicht wurde dieser Film auf VHS in Italien. Diese Fassung ist die Originalversion des Filmes und ist ein Giallo / Horrorstreifen. In den USA erschien ebenfalls eine VHS. Diese Fassung ist die bekanntere Erotikversion in französischer Sprache. Die Dauer der Erotikversion beträgt 75 Minuten. Diese VHS ist allerdings nicht offiziell erschienen. Es handelt sich hier um ein Bootleg. In den Staaten erschien aber auch noch eine DVD. Diese hat zwei Fassungen zu bieten! So gibt es die italienische Originalfassung und eine Integralfassung zu sehen. Wenn man beide Laufzeiten gegenrechnet kommt man auf 13 Minuten nachgedrehte Sexszenen. Bei einer Erotikfassung von 75 Minuten und 13 Minuten nachgedrehten Material muss man davon ausgehen das in der Erotikfassung nicht viel mehr als 60 Minuten vom originalen Film übrig geblieben ist...



Fazit: Ein schönes Schloss, ein toller Hauptdarsteller und eine absurde Handlung lassen diesen Streifen ganz gut dastehen. Die italienische Originalfassung kann man bedenkenlos weiterempfehlen, allerdings sollte man bei der Erotikfassung vorsichtig sein, denn der gesamte Film wird anders dargestellt bzw verstümmelt.



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