Wer suchet, der findet ...

Samstag, 15. Juni 2019

Zwei Teufelskerle auf dem Weg nach Istanbul (1975)






Inhalt:

Drei Gauner - frisch aus dem Knast entlassen - schwören sich nie wieder krumme Dinger zu drehen. Doch schon bald bekommt jeder einen heißen Tipp. So klaut Jeff der Mafia einen Koffer voll Geld. Doch dieser wird von Gauner Nummer zwei Foxiloxy wieder geklaut. Gauner Nummer drei, Herkules, klaut Foxi den Koffer und verduftet. Das Geld wechselt noch öfter den Besitzer und auch zwei Frauen sind mit von der Partie. Doch die Mafia ist den Teufelskerlen auf den Fersen.

 

Cast:

Cüneyt Arkin - Herkules

Gülsen Bubikoglu - Carmela 

Alberto Dell'Acqua - Jeff

Reza Fazeli - Foxiloxy

Franca Gonella - Cemile (dt. Fassung ohne Namen)

 

Regie: Ernst Hofbauer, Natuk Baytan 

Musik: Stelvio Cipriani

 





Review:

Ein Gaunerspektakel aus der Türkei mit Italo-Einschlag!!! Drei Gauner hauen sich gegenseitig in die Schnauze bis keiner mehr steht!!! In der Mafia ist einer dümmer wie der andere - unglaublich!!! So könnten die Schlagzeilen auch gelautet haben, als dieser Film im Kino gezeigt wurde. Man kommt gar nicht hinterher, die Handlung ist einfacherer den je. In den ersten 15 Minuten hat man bereits alles gesehen was es zu sehen gibt. Das Geld wechselt drei mal den Besitzer, Herkules hat seine zukünftige zum zweiten Mal vor ihren Augen betrogen und unsere drei Helden wurden eingebuchtet und gleich nach dem Vorspann wieder entlassen. Nachdem sich der bereits stark lädierte Zuschauer mit zuckendem Auge von den ereignisreichen ersten 15 Minuten erholt hat, gönnt ihn der Film kurz 10 Minuten Pause, bevor es mit der bestimmt schon vierten Schlägerei weitergeht.

 

 



In Minute 30 erreichen wir nun einen Wendepunkt und die Handlung verlagert sich kurz ins Heimatdorf von Carmela. Vorher dürfen wir noch die Busfahrt genießen und Carmelas dicken Bauch begutachten (natürlich - wie soll's auch anders sein - ist da das Geld versteckt). Sie beichtet ihren Vater das sie schwanger ist und schiebt die Schuld auf Foxiloxy, der sie bis ins verfolgt hat. Noch bevor es zur Zwangsheirat kommt geht die nächste Schlägerei los, wo unsere Helden wieder alle mit von der Partie sind. Ums kurz zu fassen hat am Ende Herkules das Geld und ist mit Jeffs Mieze abgehauen. Es kommt wie es kommen muss: Zum Schluss gibt's dann eine fette Abschlusschlägerei mit vielen Slapstickeinlagen und allen Helden dieses Hofbauergenussmittels.

 

 



Es ist der erste und vorletzte Streich Hofbauers im Italo-Türk-Actionfilmbereich. Was man hier zu sehen bekommt ist kaum in Worte zu fassen. Der Film gehört zu der Sorte: So schlecht das er schon wieder richtig geil ist! Zwei Trottelige, tuntige Mafiasöhne, klischeehafte und vorhersehbare Szenen, eine durchgeknallte deutsche Synchro und (nicht zu vergessen!!!) die üblichen Trampolinsprünge um den Gegner aus der Luft zu überraschen!!! Die Schlägereien sind alle gar nicht mal schlecht gemacht, allerdings ist die Art und Weise äußert ungewöhnlich für das europäische Kino. Hauptdarsteller Cüneyt Arkin kann ziemlich gut Karate und zeigt dies auch gerne in seinen Filmen, allerdings springt er von alleine. Die Trampoline am Filmset geben ihn eine unglaubliche Sprungkraft! Cüneyt Arkin ist in der Türkei einer der populärsten Darsteller überhaupt. Egal welche Generation, Cüneyt Arkin ist der Actionstar Nummer Eins. Eine Sache, die ich wirklich sehr schätze. Wenn man in Deutschland Kinder oder Jugendliche nach Götz George fragt, dann wissen die wenigsten was mit diesen Namen anzufangen. Cüneyt Arkin ist einfach DER türkische Schauspieler schlechthin!

 

 



Nun aber mal zum wichtigsten Thema: Die Rollennamen! Ich frage mich wirklich wer sich diese Namen ausgedacht hat. Jeff - natürlich schön Amerikanisch, aber kann man sich mit anfreunden... Herkules - ein Frauenschwarm und Haudraufkollege, okey Herkules und Haudraufcharakter passt schon. Zwar ungewöhnlich und etwas nervig, aber okey, als Spitzname auszuhalten. Nun aber zu Foxiloxy... beim besten Willen weiß ich nicht wie man auf so etwas kommt. Das ist einfach kein Name, nicht mal ein Spitzname. Im Film wird Foxiloxy auch öfters mit Foxi angesprochen... Foxiloxy scheint also nicht mal ein Spitzname zu sein im Film! Es gibt aber auch gutes zu berichten. Zum Einen wäre da die Musik von Stelvio Cipriani die ein echter Ohrwurm ist. Zum anderen sind da die Frauen im Film. Gonella darf sogar blank ziehen und auch Gülsen Bubikoglu spielt ihren Part nicht schlecht. Während Gonella mit anderen Punkten den Zuschauer gewinnen kann, macht es Bubikoglu mit einer soliden schauspielerischen Leistung! Man muss bedenken das es andere Maßstäbe sind, da wir es hier mit türkischen Darstellern zu tun haben (bei aller Liebe, aber im Westeuropa war man schauspielerisch weiter als in der Türkei). 

 

 



Fazit: Wer sich mal was schlechtes gönnen will, muss hier zugreifen! Sicher kein Meisterwerk, aber unterhaltsam auf alle Fälle. Der Film hat so seine Momente und diese muss man einfach genießen. Schlägereien, Sprüche, Frauen, Geld und drei unglaubliche Teufelskerle. Zum Abschluss stellt sich mir die Frage: Warum heißt der deutsche Titel 2 Teufelskerle auf dem Weg nach Istanbul???

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen