Wer suchet, der findet ...

Montag, 16. November 2020

Meine drei Cousinen (1976)

 




Inhalt:


Die drei Geschwister Mara, Silvia und Irene Colarossi ziehen im Sommer zu ihren Onkel Federico Bordignon, seines Zeichen Professor und ein angesehender Bürger einer Provinzstadt. Onkel Federico lebt mit Frau, Väterchen und Hausmädchen in Harmonie und Einklang in einer großen Wohnung. Doch die weiblichen Reize der Colarossi bringen das Leben im Hause Bordignon mächtig durcheinander. Es wird nicht besser als Cousin Anselmo dazukommt und die Reize seiner "drei Cousinen" ihn in allerlei Schwierigkeiten bringen. Schließlich eskaliert die Situation und Onkel Federico erleidet einen Infarkt, welcher ihn fast das Leben kostet. Ob sich die drei Cousinen je ändern werden?
 
 
 
 
 

Cast:


Franca Gonella - Mara Colarossi
 
Cristiana Borghi - Silvia Colarossi
 
Ely Galleani - Irene Colarossi
 
Carletto Sposito - Onkel Federico Bordignon
 
Nieves Navarro - Tante Gaia Bordignon
 
Paola Maiolini - Antonietta, das Hausmädchen

Carlo Marini - Cousin Anselmo



Regie: Marcello Avallone

Musik: Nico Fidenco













Review:


"Jaja, was kann man den Publikum nur bieten damit es der Sache mehr Würze verleiht? Eine einfache erotische Komödie? Nein, das wäre zu einfach. Es sollte schon etwas spezielles sein..."
So ungefähr könnte es sich angehört haben als sich Drehbuchautor Roberto Gianviti Gedanken zu einer Story gemacht hat. Das inzestiöse Thema ist natürlich sehr humorvoll in Szene gesetzt wurden und auch die deutsche Synchro haut dem geneigten Zuschauer Sprüche um die Ohren das sich die Balken biegen ("Ich liebe dein Kamel" - "Woher weißt du das der Pullover aus Kamel ist?" - Ganz einfach, ich spürs an den Höckern. Ich liebe solche Höcker! Darf ich mal auf deinen Kamel reiten?"). Hinzu kommt auch noch eine Priesterschuile die gegenüber des Hauses Bordignon ist. Für die jungen Geistlichen ist dies natürlich ein gefunden Fressen und so wird gegeiert was das Zeug hält.









Doch auch im Hause Bordignon gibt es Geheimnisse. So finden Mara, Silvia und Irene heraus das Opa Ottavio das Hausmädchen Antonietta ganz gern hat. Nach einem bösen Streich der drei Cousinen kann sich Opa vom Schock nicht mehr erholen und muss ins Heim. Auch diese bitterböse und rabenschwarze Szene unterstreicht den Humor, welcher immer minimal die Nase vorn hat, im Vergleich zum Erotikanteil. Der Erotikanteil wiederum ist allerdings auch ziemlich hoch, so dass die drei Cousinen 60% des Filmes oben ohne rumlaufen und damit vor allem Cousin Anselmo ins Schwitzen bringen. Dieser hat besonders in einer Szene mit seinem Gemächt zu kämpfen, welches scheinbar immer größer wird. Um dies zu verdecken legt er ein Tässchen Tee mit Untersetzer auf sein Schoß ab. Als sein Gemächt allerdings ruckartig größer wird, stößt er mit diesem die Tasse um und es wird peinlich. Diese und auch andere Szenen bringen einen schon mal zum Schmunzeln, auch wenn man nicht weiß ob dies aus Scham oder anderen Affekten heraus passiert.
 
 
 
 

 
 
 
Die drei Cousinen Franca Gonella, Cristiana Borghi und Ely Galleani waren zum Zeitpunkt des Filmes 24, 16 und 23 Jahre alt. Besonders Franca Gonella war 1975-1976 auf den Höhepunkt ihrer relativ kurzen Karriere. Ein Jahr zuvor spielte sie die Hauptrolle in Diabolicamente... Letizia, einem Giallo mit Genrevertreter wie Gabrielle Tinti oder Gianni Dei. Besonders bei Gonella liegt der oben ohne Anteil generell immer sehr hoch. Cristiana Borghi, welche mit bürgerlichen Namen Serenella Valzania heißt, ist die wohl unbekannteste im Bunde. Allerdings legte auch sie sich 1975 auf Filme mit hohen Schmuddelanteil fest, konnte aber nie einen höheren Bekanntheitsgrad erreichen. Ganz anders Ely Galleani, welche in den 70ern in einigen Internationalen Filmen spielen durfte. Im Vergleich zu den anderen beiden, war ihre Rolle nicht immer unbedingt ein Garant für nackte Tatsachen. So spielte Galleani auch neben Schauspielgrößen wie Yves Montand, Lee J. Cobb, oder im extrem gewalttätigen Blutrausch neben Franco Nero und Telly Savalas. Regisseur Marcello Avallone kennt man höchstens als Regieassistent von Giovanni Fago im Film "Django - Der Bastard".
 
 
 
 
 





Die deutsche Synchronisation ist, wie oben bereits erwähnt, eine Wucht und stammt von Schier-Film. Man hört Urgesteine wie Hartmut Neugebauer, Norbert Gastell und Christina Hoeltel. Die deutsche Fassung ist allerdings um 13 Minuten erleichtert wurden. Es fehlen neben Nacktszenen unter anderen auch die Theateraufführung der Cousinen, eine Szene im Altenheim und der Abspann. Die Verfügbarkeit des Filmes lässt allerdings wieder zu wünschen übrig, denn die deutsche VHS scheint noch die geläufigste Fassung des Filmes zu sein. Die spanische Betamax von ASV kann in spanischen Onlineshops für 30€ erworben werden - die Qualität des Filmes ist allerdings unter aller Kanone und von Filmrissen übersät. Den äußerst erfreulichen und stimmungsvollen Soundtrack gibts nur auf Apple Music und ist daher bislang leider ohne LP oder CD-Auswertung davongekommen.










Fazit:


Es gibt in Italien einige Erotikfilme welche wirklich sinnlich und gut gemacht sind. Dann gibt es Filme mit viel Klamauk, welche zum Teil krampfhaft versuchen überzogenen Humor an den Mann zu bringen. Selten passt die Chemie zwischen Erotik und Komödie aber so gut wie bei den drei Cousinen. Die erotischen Szenen sind dank der drei Damen allesamt gelungen. Ihr schelmisches Verhalten nimmt man allen ohne Zweifel ab und damit ist dieser Film auch wesentlich glaubwürdiger im Vergleich zu zahlreichen anderen Vertretern des Genres. Leider ist es mangels weniger Veröffentlichungen ziemlich schwer an diesen Film zu kommen.






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