Inhalt:
Nach dem Mord an ihrer Mutter, fährt Nancy Thompson zu ihren Stiefvater
Marco und
dessen neuer Freundin Gianna. Nancy ist Alleinerbin des Vermögens Ihrer
Mutter wenn sie in 1-2 Jahren volljährig wird - ansonsten bekommt Marco
das gesamte Geld. Marco und Gianna beschließen Nancy unschädlich zu
machen, aber dies stellt sich als kompliziert heraus. Das junge Mädchen
findet Gefallen an Marco und es entwickelt sich eine gefährliche
Dreiecksbeziehung mit tödlichen Ausgang...
Cast:
Jenny Tamburi - Nancy Thompson
Silvano Tranquilli - Marco
Rosalba Neri - Gianna
Regie: Silvio Amadio
Musik: Roberto Pregadio
Review:
Man fragt sich
warum solche Filmperlen immernoch in der Versenkung verschwunden sind.
Hier gibt es alles, was der Genreliebhaber gern hat. Wir haben eine
blutjunge Jenny Tamburi die zu 1/3 des Filmes oben ohne zu sehen ist.
Als zweites haben wir eine grandios aufspielende Rosalba Neri, für die
jeder Mann morden würde. Es gibt einen klasse Score von Roberto Pregadio
und eine tolle Story die immer wieder von Rosalbas fotografischen
Künsten unterbrochen wird, um die gute Frau Tamburi einzufangen. Es gibt
keine großen Überraschungen. Schon früh wird hier klar wer Mama Tamburi
auf dem Gewissen hat.
Der Film ist in
ganz grobe Abschnitte zu unterteilen. Es spielt sich hauptsächlich
alles im Hause von Marco und Gianna ab. Es gibt aber immer wieder Szenen
von außerhalb. Vater und Tochter segeln zusammen oder fahren zum
Pferderennen. Es wird sogar zusammen fein gegessen und viel gelacht. Das
Nancy beim Segeln fast ihr Leben verliert, da Marco sie nicht rettet,
ist schon fast nebensächlich. Die gute Nancy kann sich leider nicht mehr
so gut entsinnen und hat Papa trotzdem lieb. So sehr sogar, das beide
zusammen in der Kiste landen. Rosalba lässt das alles kalt, denn auch
sie hat bereits gemerkt das Nancys Körper eine enorme Anziehungskraft
hat. Außerdem ist der guten Frau alles recht, solange Nancy am Ende ins
Gras beißt.
Leider gibt
immer wieder einen schlechten Einfluss der da Magda heißt. Die
"Haussklavin" und Putze des Hauses schöpft Verdacht wer Mutter Thompson
auf dem Gewissen hat und teilt ihre Meinung mit Nancy. Das schmeckt
Gianna und Marco gar nicht, und so wird diese ihre Arbeit im Hause nicht
mehr fortführen können... der Grund dürfte klar sein. Im Großen und
Ganzen ein harmloser Giallo, der viel mit Handlung punktet anstatt mit
Brutalitäten. Das Jenny Tamburi hier mit 19 Jahren ihre Freizugigkeit zu
offenbaren versucht, wirkt an manchen Stellen etwas Fehl am Platz ist
aber dennoch schön anzusehen. Rosalba Neri kommt hier (unerwartet) mit
sehr wenig Freizügigkeiten aus. Ein kurzes Techtelmechtel mit Freund
Marco darf die Frau Tamburi durchs Fenster beobachten - mehr ist da
nicht drin. Dafür punktet Rosalba Neri mit einer tollen darstellerischen
Leistung. Sie spielt ihre Rolle grausam gut - bei den Gewaltausbrüchen
dieser Frau fällt sie wie eine verrückte über ihre Opfer her - kümmert
sich dann aber wieder wie eine "Ersatzmutter" um Nancy.
Zu der schon
angesprochenen guten Musik von Pregadio, blieb auch die englische
Synchro gut in Erinnerung. Hier kommt auch der Score klarer zum Einsatz
als in der italienischen Fassung. Die Kamera ist manchmal tatsächlich
ein wenig wackelig, aber im Grunde genommen passt das Szenenabhängig
sogar ganz gut zum Film. Rosalbas Nikon Kamera ist recht oft im Bild und
fängt die Bilder der posierenden Jenny Tamburi ganz gut ein. Im Jahre
1972 hätte ich mir nach dem Streifen sicher diese Kamera gekauft...
FAZIT: Einer
der unbekannteren Vertreter des Giallos, welcher aber keineswegs zu
ignorieren ist. Die Präsenz Rosalba Neris, der Körper einer Jenny
Tamburi und der super Score von Roberto Pregadio machen diesen Film
sicherlich nicht zum Schmierigsten seiner Art, aber sicher zu einem
kleinen ansehnlichen Filmchen. Die Erzählweise ist oft mit Rückblicken
gespickt und so wird immer wieder genretypisch die Vergangenheit ans
Licht gebracht.
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