Wer suchet, der findet ...

Freitag, 13. Juli 2018

Der Coup der sieben Asse (1968)


INHALT:

Ganz London freut sich auf das Pokalfinale zwischen Everton und Sheffield. Ganz besonders freuen sich allerdings sieben Häftlinge die sich vor Haftantritt im kleinen Studio haben abfilmen lassen. Während nun ganz Großbritannien vor dem Fernseher sitzt, brechen die sechs Asse aus dem Knast aus. Im Krankenzimmer wird nun das vorher gefilmte Filmmaterial mit der Überwachungskamera verbunden... Während im Kontrollraum alles wie gewohnt aussieht, wollen sechs der Asse in die Londoner Münzanstalt einbrechen und sich ihr eigenes "echtes" Geld drucken. Das siebte As ist nämlich der Krankenpfleger! Den Braten riecht allerdings ein anderer Häftling der sich ebenfalls mit den Assen aus dem Krankenzimmer schleicht. Dieser ist nun Teil des Coups und von nun an sind sie insgesamt acht Asse und haben einige Komplikationen zu überstehen, denn es läuft nicht alles nach Plan.

 

CAST:

Gastone Moschin - Benjamin

Lionel Stander - Sam, das achte As

Gordon Mitchell - Big Ben

Raimondo Vianello - Bodoni

Nazzareno Zamperla - Bananas

Erika Blank - Mildred 

Terry-Thomas - Inspektor

Adolfo Celi - Gefängnisdirektor

 

Regie: Michele Lupo

 Musik: Armando Trovaioli




REVIEW:

Michele Lupos "Der Coup der sieben Asse" ist eine italienische Gaunerkomödie ersten Ranges! Gastone Moschin, Kopf der Truppe, plante diesen Coup mit seinen Kumpanen schon Monate vorher und filmte sich 105 Minuten für das bevorstehende Fußballspiel. Als der Tag anbricht und man dafür gesorgt hat das alle Asse im Krankenzimmer sitzen geht die Aktion los und der Coup der Asse kann beginnen. Man bricht aus und wird gleich mal böse vom etwas verrückten Lionel Stander überrascht. Knittergesicht Mitchell findet das gar nicht so witzig und will den guten Stander gleich um die Ecke bringen. Da aber ein Mord die ganze Sache gefährden würde, entscheidet man sich für den Verbleib von Stander. Einfach alles ist organisiert - das ist schon über Hollywood Niveau! Wir haben einen "Red Bus" inklusive Schaltzentrale für umgeleitete Anrufe, ein rotes Feuerwehrauto mit Anzügen für die Asse, ein Boot für die Wasserflucht, einen Kran, ein Motorrad was nur da ist um Krach zu machen, sowie wirklich sieben ausgezeichnete Asse die alle ihre Stärken haben... Eben alles gut organisiert!




Eine abenteuerliche Flucht aus dem Knast, durch den "großen Müllschlucker" und der Londoner Kanalisation sind für unsere Asse ebenfalls kein Problem. Zwei Einbrüche und jede Menge organisatorische Dinge, sowie einen Lionel Stander der (zumindest in der Originalfassung) gerne mal stiften geht. Und dann aber schnell wieder in den Bau zurück - das alles in 105 Minuten. Es mag alles mehr als unrealistisch klingen, aber dennoch passt es zum Film. Alle Darsteller sind in unglaublich sympathischen Rollen zu sehen. Man darf nicht vergessen das es sich um einen Raub handelt und dies in Italos eigentlich immer recht blutig und ernst stattfindet. Hier Fehlanzeige! Es werden Sprüche geklopft, mit bedacht überlegt und jeder setzt sich für jeden ein. Drehbuchtechnisch ist noch Luft nach oben, so bleiben am Ende einige Fragen offen und man zweifelt an der Fähigkeit der Polizei. Lionel Stander der zwischenzeitlich mal das zeitliche segnet wird hier von Arnols Marquis gesprochen, und das bleibt hängen. Auch andere bekannte Sprecher sind wieder mit an Bord und so darf man sich auf Thomas Danneberg, Martin Hirthe, Reinhard Kolldehoff und Randolf Kronberg freuen. 




Zu wünschen übrig bleibt hier nur die deutsche VHS welche leider nur von VPS veröffentlicht wurde und rund 20 min kürzer ist als die deutsche Kinofassung und nur noch 77 Minuten geht. Es wurden zum Teil wichtige und sehr spannende Szenen herausgeschnitten und das Ende ist so komplett verfälscht. Die deutsche Super 8 Fassung, aufgeteilt in zwei Teilen und in s/w geht immerhin gute 50 Minuten. 

 

 

 

Fazit: Ein spannender und unterhaltsamer Film mit guten Darstellern und einem interessanten Drehbuch. Hier ist der Film noch ein echter Film - Hollywood wäre stolz gewesen so hat man hier auf die Kacke gehauen. Offene Fragen und Zweifel an der Polizei sind zum Schluss erlaubt. Bleibt für mich nur noch die Frage ob es sich bei der ganzen Organisation mit Bus, Boot und Co überhaupt gelohnt hat, aus dem Knast auszubrechen...

 

 

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