Wer suchet, der findet ...

Freitag, 13. Juli 2018

Die Gewalttätigen (1967)





INHALT:



Fernando (Fernando Sancho) wird von seinen ehemaligen "Mitgaunern" gezwungen einen Geldtresor zu knacken, andernfalls drohen "die alten Freunde'' seinen Sohn Chino (Tomas Milian) gezielt einen Unfall auszuliefern. Wiederwillig macht Fernando mit. Da Chino die Geschichte mitbekommen hat und ihn die Sache stinkt, wird er vom Boss der Bande Scott (Claudio Camaso) dazu gezwungen mitzukommen. Nachdem man die Telefonzentrale des kleinen Kaffs Tombstone eingenommen hat und mehrere Geiseln im Gebäude umzulegen droht, spitzt sich die Lage zu und für Chino wird eines klar: Vor Mord wird nicht zurückgeschreckt. Zusammen mit seinen Vater plant er das Pack auszuschalten...




CAST:

Tomas Milian - Chino Castilio

Fernando Sancho - Fernando Castilio 

 Claudio Camaso - Scott

Anita Ekberg - Bessie

Tito Garcia - Fred Mulligan

 

Regie: Jaime Jesús Balcázar

Drehbuch: Bruno Corbucci (!!!), Mario Amendola und 

Jaime Jesús Balcázar

Musik: Willy Brezza





REVIEW:



Die Gewalttätigen ist ein hervorragend gespielter und inszenierter Film mit guter Besetzung. Tombstone ist Ausgangspunkt der Geschichte und erinnert mehr an eine kleine Westernstadt, was viel Charme hat. Dieses idyllische dasein wird durch das Eintreffen von Scott und seiner Bande zunichte gemacht. Sie terrorisieren die Leute in der Bar, welche auch Gleichzeitig Hauptschauplatz des Filmes ist. Von nun an spielt fast der gesamte Film in der Bar von Bessie (Anita Ekberg). Einer, der besonders gerne dort einen trinkt, ist Tito Garcia. Ein ganz harter Bursche der viel Whisky verträgt. So passt es ihn gar nicht das Bubi Milian nur Milch trinkt. Nach einer schmerzhaften Lehrstunde macht ihn Milian auch klar, das er auch anders kann. Als in der Bar durch Scott alles zu eskallieren droht, merkt man das der gute Tito Garcia auch anders kann. Am Boden liegend, brutal zusammengeschlagen von Scott seinen Leuten und um Gnade winselnd, muss man gestehen das der gute Mann schauspielerisch tatsächlich mehr auf dem Kasten hat als erwartet. 









Die beste Schauspielerische Leistung des Filmes liefert wohl Fernando Sancho ab, der sich damit bei mir verewigt hat. Dieser spielt die Rolle des Vaters von Milian unglaublich glaubwürdig und mit Perfektion. Sancho der solche schon fast dramatischen Rollen eigentlich nie wirklich gespielt hat, gefällt mir hier besonders gut. Ein Vater der vieles falsch gemacht hat und für seinen Sohn immer nur das Beste wollte - eigentlich klischeehaft in Dramen. Aber das Gespann Sancho und Milian ist schon eine Klasse für sich und kommt in solch dramatischer Form leider nicht mehr vor. 













Tomas Milian spielt seinen Part auch sehr solide ab. Ein junger Heißsporn der das Elend und die Unterdrückung durch die Gangster nicht länger dulden kann und die Bürger mit seinen Mut und seiner Gerissenheit retten will. Das Verhältnis zu Bessie ist anfangs eher kühl, da man sich schon aus früheren Tagen kennt. Zwischen beiden entwickelt sich im Laufe des Filmes aber wieder eine Sympathie zueinander - zum Näherkommen hat der gute Chino aber keine Zeit.


















Durch geschickte Szenen wird immer wieder Spannung aufgebaut, beispielsweise beim Messerzweikampf im Dunkeln. Der Zuschauer sieht meist nur die Hände der beiden Darsteller bis einer Aufschreit. Erst dann fährt die Kamera hoch und man weiß wer überlebt hat. Andere Szenen, wo Chino zusammengeschlagen wird, sind auch recht brutal und Billardqueues kommen zum Einsatz. Scott lässt sich interessante Dinge einfallen um die Leute zu terrorisieren. Da werden mehrere Zettelchen gemacht und zusammengeknüllt. Auf einem versteckt sich allerdings ein schwarzer Punkt. Die Zettel werden nacheinander von den Geiseln gezogen und der den schwarzen Punkt erwischt, der wird sterben. Und natürlich ist der gute Tito Garcia der Unglückliche. Chino ist mit dem Spiel aber gar nicht einverstanden...











Die Synchro wurde mit sehr bekannten Stimmen wie Christian Wolff, Klaus Kindler und Wolfgang Hess aufgewertet. Allgemein macht diese einen sehr guten Eindruck. Christian Wolff kommt sehr lässig aber nicht albern auf Milian rüber, und mit Wolfgang Hess kann man schon fast Mitleid bekommen, den Tito Garcia geht es schon sehr oft an den Kragen.









 

Fazit: Ein wirklich gelungener Crimer aus Spanien mit Italienischer Co-Produktion, toller Musik, guter Besetzung sowie einer klasse deutschen Synchro. Bei uns bisher leider nur auf VHS veröffentlicht wurden. International sieht es nicht viel besser aus. In den Staaten gibt es eine DVD unter dem Titel Night of hate, welche aber vom Bild unter aller Kanone ist. Ganz selten wird der Film aber immerhin im spanischen TV gezeigt. Die Hoffnung auf eine vernünftige DVD-Veröffentlichung ist bei mir also noch nicht ganz verschwunden. 









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